
Unser Campervan...
..... Zuhause fĂĽr 8 Wochen oder 56 Tage (55 Ăśbernachtungen). Nachdem wir uns einen Tag in Christchurch akklimatisiert hatten, mit viel spazieren gehen, den ersten Kontakt mit
Spielplätzen, essen, lange schlafen, Swimmingpool usw. haben wir den Campervan abgeholt.
Der Fahrer vom Hotel hat uns dann morgens, am 6.3, zur Britz/Maui Station gebracht. Dort war einiges los. Nachdem ich uns angemeldet hatte, mussten wir noch etwas warten bis
eine Mitarbeiterin mit uns den Papierkram und die Fahrzeugübergabe machte. Sie sprach auch recht gut deutsch, so dass eigentlich alle Fragen geklärt werden konnten.
Hier eine Liste was man von Britz mit auf die Fahrt bekommt und was es kostet:
- Camping StĂĽhle, 11,-$ pro Stuhl
- Camping Tisch, 22,-$
- Kindersitze (Booster) 11,-
- Handy mit 20,-$ Guthaben, 20,-$
- Kiwi Pathfinder New Zealand Road Atlas, 24,95$.
- Pre Paid Gas, 15,-$. Dann muss man keine FĂĽllung bei der Abgabe zahlen
Hier eine Liste mit Sachen die man kostenlos mitbekommt:
- Einen Campingführer vom AAZ (so was wie der ADAC) mit Bedienungsanleitung für den Campervan, Liste der Britz Service Stationen, Liste von Shops wo man Desinfektionsmittel für’s Chemieklo kaufen kann.
- Eine Skizze von Christchurch und eine Wegbeschreibung wie man raus kommt.
- Dasselbe fĂĽr Auckland damit man die Abgabestation findet.
- Ein Merkblatt mit wichtigen Verkehrsregeln und Verhalten bei Unfällen
- Ein paar Rabattmarken für ermäßigte Scenic Flights, Schiffsausflüge etc.
Man bekommt wirklich alles an Informationen die man für den Urlaub braucht, ich wüsste jetzt nicht was gefehlt hätte.
Dann noch die 5000,-$ Kaution per Kreditkarte bezahlt und raus ging’s zu unserem Campervan, der die nächsten acht Wochen unser Zuhause sein
sollte. Erst mal wurden die Macken aufgenommen, recht flüchtig wie ich meinte, aber bei der Abgabe war’s dann noch flüchtiger. Dann in die Bedienung eingewiesen, vollgetankt, Gepäck rein und los ging's.
Ausstattung:
- Vier Betten, zwei im Alkoven und zwei im Heck zum Umbauen.
Eine große Bettdecke, 2 Bezüge, zwei Schlafsäcke, vier Kissen. 4 Bettücher
- Reichlich HandtĂĽcher (so 6 bis 8), und reichlich GeschirrtĂĽcher
- Geschirr und Besteck fĂĽr vier Personen
- 3 Töpfe, eine Pfanne, Auflaufform, Wasserkessel, Teekessel und eine Bodum Kaffeemaschine (so zum Herunterdrücken)
- KĂĽhlschrank (elektrisch 12 V), mit Gefrierfach
.
- 4 Flammen Gasherd mit Grillfach (praktisch zum toasten oder Brot aufbacken)
- Warmwasserboiler, gasbetrieben (ich schätze so 5 oder 10 l)
- Mikrowelle (nie gebraucht siehe Bild)
- Heizung (nur mit 240V zu betreiben)
- Nasszelle mit Toilette, Waschbecken und Dusche
- Viele Schränke
- 100 Liter Frischwasser
- 100 Liter Abwassertank (Greywater)
- ein Schlauch zum Frischwasser tanken, einen Schlauch fĂĽr Abwasser
- Eimer, Schrubber, Besen, Handfeger und Schaufel
- Wäscheklammern
- Einmal Chemie auf Reserve
- Ein Stromkabel
- CD-Player/Radio mit Lautsprechern im Heck
- Klimaanlage, nur fĂĽr die Fahrerkabine
Ausstattung die wir ergänzt haben:
- KĂĽchensieb
- Einen anständigen Kartoffelschäler
- Schneebesen
- Plastikdosen fĂĽr Zucker und Mehl
- Käsehobel
- Wäscheleine und kleine Wäschespinne
- SpĂĽli und SpĂĽltĂĽcher etc.
Was man nicht kaufen muss sind MĂĽlltĂĽten, da bei jedem Einkauf etliche PlastiktĂĽten anfallen.
TIPP:Wenn man Hartschalenkoffer mitgenommen hat, steht man jetzt vor dem Problem die zu verstauen, zu zweit ist das noch o.k., einfach in den Alkoven, ansonsten sind die nur im
Weg. Wir haben alles in Seesäcken und Ortliebrollen mitgenommen, die kann man klein zusammen packen und irgendwo unter den Sitzen verstauen.
Die technischen Daten:
- Mercedes 308 cdi
- 2,2 ltr. Diesel
- FĂĽnf Gang Schaltgetriebe
- 75 Liter Dieseltank ( da standen in der Bedienungsanleitung auf einer Seite zwei angaben zu, einmal 70 dann 75 ltr. ich meine aber 75 ist richtig)
- Spannung 240V
- Zweite Batterie 12V fĂĽr, Wasserpumpe, KĂĽhlschrank und Licht
- Länge: 6,0 m
- Höhe: 3,40m
- Breite: 2,20
- Innenhöhe: 2m
- Betten 2,10 x 1,20 und 2,10 x 1,25
Verbrauch oder wie lange kommt man ohne Versorgung aus?
Diesel:
Am einfachsten ist natĂĽrlich die Spritversorgung. Der Diesel ist sooo billig zwischen 0,65 NZ$ und 0,75 NZ$. FĂĽr den Preis kann man natĂĽrlich verlangen, dass der Wagen betankt
wird. ;-) Das Tankstellennetz ist eng, längste Strecke ohne Tankstelle waren mal 150 km. Der Verbrauch lag zwischen 12,5 und 14 l auf 100 km.
Wir sind insgesamt genau 7999 km gefahren und einmal hab’ ich einen Liter Öl nachgefüllt. .
Gas:
Das Gas kann man an fast jeder Tankstelle tanken. Man baut die Flasche aus und der Tankwart befĂĽllt sie wieder, bezahlt wird nach Gewicht der FĂĽllung.
Wir haben im Schnitt 2 kg Gas die Woche verbraucht. Die Flasche hat eine FĂĽllmenge von 9 kg. Theoretisch sollte sie also 4 Wochen reichen. 1 kg LPG kostet so 1,70$.
Also, wenn man sich nicht sicher ist und nicht auf einmal ohne Gas dastehen will, lieber mal nachtanken.
Sanitär:
Ein interessantes Thema. Die allermeisten werden wohl abends immer den sicheren Campingplatz ansteuern. Dann braucht man sich keine Sorgen um Wasser, Abwasser,
Toilette zu machen, weil 99% aller Plätze eine Dump Station haben, wo man den Wagen be- und entfüllen kann. Wenn man, wie wir, nur seltenst auf einem Campingplatz übernachtet hat, ist es schon
interessanter zu wissen wie, wie oft und wo kann ich be- und entfĂĽllen. Also, Wasser- und Abwassertank reichen 2 Tage bei einmal Duschen pro Erwachsener.
Wir haben es dann meistens so gemacht, dass wir beim BefĂĽllen gleich geduscht haben. Somit brauchten wir erst am dritten Tag wieder fĂĽllen.
Die Toilette hält je nach Benutzung 3-4 Tage. Man sollte sich schon die Mühe machen sich die Chemie zu besorgen, ohne die stinkt die Toilette wie eine Jauchegrube. Auf den
Campingplätzen gibt’s meistens “Potti Tabs”, die sind nicht so gut. Lieber im Camping/Outdoor/Sportfishing Geschäft was in flüssiger Form kaufen, “Liquid Gold” oder
so war nicht schlecht. Gibt’s in Gebinden von 500 ml bis 5 l Kanister. Pro Füllung braucht man ca. 100 ml Chemie.
Enfilment-, Dump-Station oder wohin mit dem Abwasser?
Für mich, ohne jede Wohnmobilerfahrung, natürlich etwas ungewohnt. Aber im Handbuch ist alles ausführlich erklärt und nach ein-, zweimal wird’s Routine.
Also, idealer Weise entsorgt man den Campervan an einer Dumpstation. Obwohl Neuseeländer beim Greywater (Dusche, Spülwasser etc.) keine Hemmungen haben, das
irgendwo in der Wildnis auszuleeren, fällt das einem Gast aus dem ”ökologisch bewussten” Deutschland nicht leicht. Aber es spricht nichts dagegen das Greywater in einer Kanalisation abzulassen.
Anders beim entleeren des Chemie Klo’s. Ist keine Dumpstation in Sicht und das Ding droht überzulaufen, hatte ich keine Probleme die Toilette irgendwo auf’m Rastplatz in einer
Toilette mit Wasserspülung zu entleeren. Anders läuft's auf vielen Campingplätzen auch nicht.
Allerdings NIEMALS, wirklich NIEMALS auf einem Plumpsklo des DOC in einem NP eine Chemietoilette entleeren.
Die Chemie zerstört den natürlichen Abbau der Fäkalien, die Grube “kippt um” und fängt richtig an zu stinken. Die Toiletten auf den DOC Campings sind zwar einfach aber
durchweg geruchsneutral, wenn nicht irgendein Depp sein Chemieklo dort ausgeleert hat.
Hier eine Typische Dump Station. (Bild)
Als erstes: Abwasser entleeren, das dauert am Längsten. Rechts durch das Gitter fließt das Abwasser ab. Den Schlauch einfach dort hineinlegen
und den Abwasserhahn öffnen. Dauert so 10 Min. bis der Tank ganz leer ist. Der Systemmonitor in unserem Campervan hat beim Abwasserstand gelogen. Richtig voll ist der Tank, wenn die Brühe in der Dusche steht.
TIPP: Es lohnt sich, bei Ăśbernahme des Wagens zu kontrollieren ob der Abwasserschlauch
auch schön lang ist. 2 m sollte er mindestens haben. Sonst kommt man nicht vernünftig zum Abfluss und man kann nicht immer so nah an die Station ranfahren.
Als zweites, den Frischwassertank fĂĽllen. Wenn das Wasser dann so abflieĂźt, den Frischwasserschlauch am Wasserhahn anschlieĂźen
und die andere Seite in den Frischwassertank. Der Schlauch liegt im Campervan bei den Schrubbern. Ich erwähne das hier, weil ich den nicht gleich gefunden habe und fast schon einen kaufen wollte.
Dann, als drittes kommt das Chemieklo dran: Links im Betonbecken, die Öffnung mit dem Deckel, ist die Öffnung für’s Chemie Klo.
Also, kontrollieren, ob auch keiner mehr auf dem Klo sitzt, das letzte Geschäft auch weggespült wurde und der Abfluss zu ist. Sonst bekommt man die Reste beim rausnehmen
ab. Die Behälter haben ein Rohr zum Ausschütten. Der Verschluss dient gleich als Messbecher für die neue Chemie. Zum Schluss, wenn der Frischwassertank voll ist, noch das Spülwasser für die Toilette
nachfüllen. Fertig, wieder für 2 - 3 Tage unabhängig.
Ăśbrigens, man muss jetzt nicht glauben, dass die beiden Ă–ffnungen der Dump Station in verschiedene was auch immer flieĂźt. Das geht alles zusammen in die Kanalisation.
Wo findet man die Dump Station: NatĂĽrlich auf jedem Caravan Park. Oft ist ein Greywater Abfluss oder ein Wasseranschluss am Site vorhanden..
Es gibt auch öffentliche Dump Stations, manchmal sind sie auch ausgeschildert. Öfters sind sie einfach da und man findet sie nur durch Zufall.
Also, wen fragen?:
- Die Tourist Information ist eine schlechte Anlaufstelle, die können dir alles buchen, nur wo die nächste Dump Station ist konnten die uns nie sagen.
- Am besten man fragt an der Tankstelle nach der Dump Station. Hat die eine Waschanlage stehen die Chancen gut, dass man dort auch eine Dump Station
findet. Zumindest kann man aber in der Regel Frischwasser mittanken und evtl. das Grey Water entleeren. Oder der Tankwart weiĂź wo eine Dump Station ist.
- Auf den meisten Campingplätzen kann man, für eine kleine Gebühr, die Dump Station benutzen ohne zu übernachten.
- Die meisten öffentlichen Dump Stations haben wir an der Bay of Plenty gefunden. Da haben wir jeden Tag “dumpen” können. Im Northland haben wir gar
keine gefunden. Aber viele Tankstellen bieten das an, ist aber ratsam zu tanken, dann kann man die Dumpstation gleich mitbenutzen.
Ich habe eine Liste erstellt wo wir öffentliche Dump Stations gefunden haben. Die ist
natĂĽrlich nicht komplett, aber wer weitere kennt kann sie mir gerne senden und ich arbeite sie in die Liste ein. Es beruhigt doch wenn man weiĂź wo eine ist
Und, wie reist es sich mit dem Campervan ?
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