Wer auf der SĂĽdinsel beginnt wird wohl in der Regel in Christchurch anfangen. So auch wir. Wir hatten zur Erholung nach der langen Reise einen Tag zum Ausruhen eingeplant.
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Den Tag sind wir dann viel spazieren gegangen, haben ein wenig am Hotel Pool rumgelungert und uns schon mal optisch auf den Linksverkehr eingestellt. Dann, am zweiten Tag auf
Neuseeland, ging’s los zur Britz/Maui Verleihstation. Ein wenig wie eine Hotelrezeption, man meldet sich an und dann kommt ein Mitarbeiter der einem dann den Wagen übergibt.
Ging alles so in zwei Stunden ĂĽber die BĂĽhne.
Jetzt ging’s auf eigene Faust los. Erst mal raus aus
Christchurch in Richtung Süden. Ich, anders als meine Frau, wusste eigentlich noch gar nicht, wo’s denn nun eigentlich hin gehen sollte. Über die Route, die wir wählen wollten, waren
eigentlich nur die Attraktionen bekannt. Also, erst mal in Ashburton (Tipp von der Britz Mitarbeiterin) den Wagen mit Lebensmittel aufgefĂĽllt, waren gleich mal 160,-$ weg. Danach ging es weiter nach Timaru,
eher zufällig ausgesucht. Nicht so groß, dadurch übersichtlicher. Wir hatten auch schon einen Caravan Park rausgesucht, dann aber aus irgend einem Grund den Abzweig
verpasst und weil wir gerade an der Caroline Bay vorbei kamen, sind wir erst mal zum Strand, den Pazifik begrüßen. “Das ist aber ein schöner Platz zum Stehen“ haben wir uns dann gedacht und dort auf der
Picnic Area geparkt. “Ob man hier über Nacht stehen kann?” ...Na gut, mal schauen. Nach einiger Zeit kam ein zweiter Campervan an. Die fragten dann uns, ob man hier stehen darf?
“Keine Ahnung. Sind auch gerade erst angekommen”, “Dann warten wir mal, ob uns einer fort jagt” Etwas später kam ein Kiwi aus der Stadt vorbei “Schöner Platz zum Stehen, wo kommt ihr her?
Usw....”
Dann der Schlüsselsatz der eigentlich unseren Urlaub veränderte: “In Neuseeland braucht man keinen Campingplatz, es gibt genug schöne Plätze wo man stehen kann.”
Na, wenn das so ist!.... Ausprobieren. Er zeigte uns dann, weiter hinten zum Hafen hin, einen kostenlosen Stellplatz mit Dump-Station. Weil man dort aber nicht so einen schönen Blick
auf’s Meer hatte, entschieden wir uns erst mal stehen zu bleiben. Zur Not hätten wir dann ja umziehen können. An der Picnic Area angeschlossen ist so was wie ein kleiner Freizeit
Park, ein groĂźer Spielplatz, eine Skate-Anlage, also viel Action fĂĽr die Kinder.
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Es kam dann noch zwei, dreimal die Polizeistreife vorbei, aber niemand schien sich daran zu stören, dass wir dort standen. So blieben wir erst mal zwei Nächte in Timaru.
In der Stadt kauften wir dann verschiedene unverzichtbare Urlaubsutensilien ein: Sandeimer, Schaufeln, Förmchen etc. Also, alles was man für den Strand braucht, einen
Fußball (sehr wichtig) und in einem “All 1,- $ Geschäft” noch Küchenutensilien. Nach der zweiten Nacht ging’s dann wieder los, natürlich erst die Dump-Station besucht
und geschaut, wie das alles so gedacht ist und dann mit frisch betanktem und entleerten Campervan ging’s in Richtung Mt. Cook. Bei herrlichstem blauen Himmel fuhren wir in die
“Southern Alps” ein herrliches Panorama erwartete uns und langsam kam richtige Urlaubsstimmung auf.
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Am Lake Tekapo machten wir dann Rast und übernachteten dort. An solchen “Hot Spots” ist es wohl unerlässlich die Mengen an Campervans davon abzuhalten sich kreuz und quer in die
Natur zu stellen. Fast überall Verbotsschilder, nur am Ende der Einkaufsstraße auf dem Parkplatz stand nichts. So haben wir den Abend auf dem Spielplatz vor’m Caravanpark
verbracht, bevor wir dann vor Sonnenuntergang auf den Parkplatz fuhren und den Sonnenuntergang genossen.
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Parkplatz hört sich jetzt nicht so doll an, war aber eigentlich ein schöner Platz mit Aussicht auf den See und die Berge. Außerdem braucht man morgens nur um die Ecke gehen
und war beim Bäcker (was man in Neuseeland halt so Bäcker nennt). Wenn wir da schon ein wenig “Gravelroad fester” gewesen wären, hätten wir uns irgendwo an den See, entlang der
Strasse zur Lily Bank Station, gestellt.
Weiter ging’s dann zum Mt. Cook. Mit Kindern kann man dort leider nicht so viel machen.
Sich ein wenig umschauen, ein, zwei kleine Wanderungen, ansonsten an der schönen Umgebung erfreuen. Dort haben wir dann auf den DOC Camping übernachtet, einer der wenigen DOC
Campings die recht voll waren. Morgens, kurz nach Sonnenaufgang, sind wir dann wieder zum Ressort gefahren und haben dort am Public Shelter gefrĂĽhstĂĽckt und noch die Ruhe und die Southern
Alps in der aufgehenden Sonne genossen. Weil wir den SĂĽden auch mitnehmen wollten sind wir dann zurĂĽck zur KĂĽste gefahren.
Moeraki Boulders war der erste Anlaufpunkt an der KĂĽste.
Eine der wenigen längeren Etappen die wir durchgefahren sind. Zur Küste hin wurde das Wetter auch immer schlechter. Regnerisch und kühl empfing uns das Meer. Wir sind dann
gegen Abend einer Scenic Route der Küste entlang gefolgt, so dass wir an der „All Day Bay“ vorbei kamen. Dort übernachteten wir. Wenn das Wetter schöner gewesen wäre,
hätte man dort auch super noch einen Strandtag einlegen können.
So sind wir weiter in Richtung Dunedin gefahren. Ziel war die Otago Peninsula. Dort wollten wir Pinguine beobachten am „Yellow Eyed Pinguin Conversation Reserve“. Weil da wohl am
meisten los ist, wenn die Pinguine abends zurück kommen, waren wir dort am späten Nachmittag angekommen. Auf der Strecke am Otago Harbour entlang bekommt man dann ein super Gefühl für die
Breite des Campervan. Die Straße ist recht eng und schlängelt sich die malerische Küste hoch. Wir haben dann die letzte Tour ins Reserve erwischt, am Counter gefragt, ob wir die Nacht auf dem Parkplatz
stehen dĂĽrfen? Kein Problem.
Ab Dunedin sind wir der Southern Scenic Route
entlang der SĂĽdkĂĽste durch die Catlins gefolgt. Die Route fĂĽhrt teilweise ĂĽber unsealed Road, z.B. zum Slope Point, der sĂĽdlichste Punkt der SĂĽdinsel. Insgesamt 60 km ĂĽber unseald Road sind dort
angefallen, danach war mein Bedarf an Gravel Road gedeckt. Ist nicht prickelnd auf so einer Strasse in den Regen zu kommen und dann noch durch einen Baustellenbereich zu mĂĽssen, wo die Erde noch nicht
festgewalzt war. Bergauf nur keinen Schwung verlieren.
Die Route fĂĽhrt weiter ĂĽber Invercargill, Tuatapere, Manapouri nach Te Anau. Als wir in Te Anau angekommen waren erwartete uns ein strahlend blauer Himmel ohne Wolken. Da
man nie weiß wie das Wetter am nächsten Tag ist und wir noch recht früh dran waren, sind wir gleich zum Milford Sound durchgestartet. Viele Busse mit Tagesausflüglern sind auf
dieser Strecke unterwegs, versucht gegen die „Welle“ zu fahren. Der Tunnel hat mich mental völlig unvorbereitet getroffen. Bin halt gleich reingefahren, und... ? ...das schwarze Nichts,
Fernlicht an... alles dunkel. Es hat dann einen Moment gedauert bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Man sieht dann nur die etwas breitere, eine Fahrspur,
alles oberhalb der Scheinwerfer wird von der Dunkelheit verschluckt. Man wartet angespannt auf die Kratzgeräusche, wenn der Alkoven die Tunneldecke berührt, tut er aber nicht.
Es gibt im Tunnel zwei verbreiterte Buchten, wo man aneinander vorbei kommt, also vorrausschauend fahren. Trotzdem, einem von den “wilden” Bussen will ich im Tunnel nicht begegnen.
Am Sound angekommen erlebten wir noch den Sonnenuntergang. Es ist erlaubt auf dem Parkplatz, bevor es zu den Booten geht, zu ĂĽbernachten. Auch eine Dump Station ist vorhanden.
FrĂĽh morgens sind wir dann mit dem ersten Schiff der Red Line in den Fjord gefahren. Bei der Red Line
gab’s halt Rabatt für Britz Fahrer. Das Erwachen des Tages am Sound vom Schiff aus, war eines der beeindruckendsten Erlebnisse. Zurück von der Tour wollten wir eigentlich noch ein wenig bleiben,
Sandfys hatten was dagegen. So sind wir gemütlich zurück getuckert, diesmal, mental vorbereitet in den Tunnel, war’s nur noch halb so schlimm.
Wir sind dann zum Lake Gun gefahren. Am Nordens war die Sonne schon weg, so sind wir auf die andere Seite gefahren. Dort war auch mehr Platz um ungestört zu übernachten. Entlang der Strecke zum
Sound sind mehrere DOC Campings ausgeschildert. Bei schönem Wetter ein lohnendes Erlebnis eine Nacht mal dort zu bleiben..
Ăśber Te Anau sind wir dann nach Queenstown gefahren. Hier
wollten wir mal zwei Nächte auf einen Caravan Park, möglichst nah an der Stadt, bleiben. Auch meine Akkus waren wieder mal am Ende und ladebedürftig. Nach knapp zwei Wochen der
erste Top Ten Caravan Park. Der Platz hatte einen Charme wie ein Supermarkt Parkplatz, war aber direkt an der Stadt und an der Talstation der Gondel. In Queenstown kann man
kinderleicht sein Reisebudget für jeden erdenklichen Thrill los werden. Am krassesten fand ich „Fly by Wire“. Ansonsten eine kleine malerische Stadt, überschaubar mit viel Nightlife
und jungen Leuten, da kann man ruhig mal ein paar Tage verbringen.
Uns zog es nach zwei Tagen aber weiter, die WestkĂĽste hoch, vorbei an den Gletschern und
hoch bis Westport. Von da ging es quer rĂĽber nach Kaikoura, wo wir uns Wale anschauen wollten. War schon teuer, die Fahrt mit dem Schiff, hat sich aber gelohnt. Die Kinder
waren begeistert von den Delphinen. Vier Wale haben wir auch gesehen, das wollte ich schon immer mal erleben.
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Wir sind dann die Küste hoch bis Picton gefahren, wo wir uns nach der Fähre erkundigt haben. Wenn man die Mittags Fähre haben will, sollte man frühzeitig buchen. Während es
auf den Fähren früh morgens (ich glaube 6 Uhr) oder abends leichter sein dürfte, kurzfristig etwas zu bekommen. So haben wir schon mal die Fähre für die folgende Woche gebucht und sind dann über den Queen Charlotte Drive in Richtung Nelson aufgebrochen.
Leider wurde hier das Wetter ein wenig schlechter, aber ähnlich der Dürre hier haben die Leute im März dort auf den Regen gewartet. Eigentlich war’s auch nur ein richtiger Regentag und wenn man ein Stück
fährt scheint in NZ auch wieder mal die Sonne.
Ăśber Nelson sind wir bis hoch zum Farewell Spite gefahren. Und wieder zurĂĽck ĂĽber Blenheim nach Picton.
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Dann nach genau 4 Wochen und 3874 km hieĂź es Abschied nehmen von der SĂĽdinsel.
Zur Nordinsel
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